BBU-Pressemitteilung, 08.03.2018
(Bonn / Berlin, 08.03.2018) Anlässlich des 7. Jahrestages des Beginns der Atomkatastrophe in Fukushima (Japan, 11. März 2011) ruft der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) bundesweit zur Teilnahme an Gedenk- und Protestveranstaltungen rund um den Jahrestag auf. „Die Katastrophe und ihre anhaltenden Folgen dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Das Mitgefühl des BBU gilt den betroffenen Menschen in Japan. Und in der Bundesrepublik muss der Atomausstieg endlich richtig und umfassend vollzogen werden“, fordert BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. Dreckiger Kohlestrom darf dabei keine Alternative zum Atomstrom sein. „Die Zukunft gehört der Solarenergie und der Windkraft“.
Der BBU weist darauf hin, dass besonders Initiativen im Bereich von Atomanlagen und von Atommüll-Lagern mit vielfältigen lokalen Veranstaltungen an die Fukushima-Katastrophe erinnern und einen umfassenden Atomausstieg einfordern. Der Weiterbetrieb von Atomkraftwerken bis z. T. Ende 2022 ist unverantwortlich und auch die sonstigen Atomanlagen wie die Uranfabriken in Gronau und Lingen müssen sofort stillgelegt werden.
Hier eine unvollständige Übersicht lokaler und überregionaler Aktivitäten:
10.03., Berlin, Kazaguruma-Demonstration, 13 Uhr, Brandenburger Tor / Pariser Platz
10.03., Gronau, Mahnwache, 12.00 – 13.00 Uhr, Neustraße (vor „Bruno Kleine“)
10.03., Landshut, Filmvorführung zum Thema Atommüll, 17 Uhr, Landshuter Umweltmesse, Niedermayerstraße 100
10.03., Mosbach, Mahnwache, 11.30 Uhr – 12.00 Uhr, Kirchplatz
11.03., Bonn, Filmvorführung über Fukushima, 11.00 Uhr, Neue Filmbühne, Friedrich-Breuer-Straße 68-70
11.03., Gorleben, Sonntagsspaziergang am Bergwerksgelände, 13.00 Uhr
11.03., Lingen, Mahnwache, 18.00 – 18,30 Uhr, Altes Rathaus, Marktplatz
11.03., Münster, Filmvorführung über Fukushima, 12.00 Uhr, Cinema, Warendorfer Str. 45
11.03., Neckarwestheim, überörtliche Demonstration zum Atomkraftwerk,
13.00 Uhr ab Bahnhof Kirchheim / Neckar
12.03., Dannenberg, Mahnwache, Kundgebung und Treckerkonvoi, 18.00 Uhr, Marktplatz
13.03., Hamburg, Infoveranstaltung über die Gefahren der Atomtransporte,
19.00 Uhr, Centro Sociale, Raum Kubus, Sternstr. 2, Ecke Neuer Kamp
18.03., Ahaus, Kundgebung, 14.00 Uhr, Innenstadt / am Mahner
Weitere Informationen: https://www.facebook.com/BBU72
Europäischer Brücken-Aktionstag gegen Atomgefahren
Zudem findet am Samstag, 10.03., eine international vernetzte Aktion statt, in deren Rahmen in vielen Städten auf Autobahnbrücken mit Transparenten und Anti-Atomkraft-Fahnen demonstriert wird. Damit soll auf die europäische Bedrohung durch die Nutzung der Atomkraft und deren Gefahren (GAU, Terrorgefahren, Verlängerung der Laufzeiten, Ausbau von AKWs etc.) hingewiesen werden. In der Bundesrepublik gibt es dabei Aktionen u. a. auf Brücken in Berlin, Freiburg, Karlsruhe, Saarbrücken und Trier. Auch in Belgien und Frankreich finden Brückenproteste statt.
http://chainehumaine.fr/aufruf-zum-europaischen-bruckentag
Mit diesen und vielen weiteren Aktionen soll verdeutlicht werden, dass kein weiterer Atommüll, für den es weltweit keinen sicheren Platz gibt, produziert werden darf. Mit der notwendigen Stilllegung der AKW und Atomanlagen wird das Risiko großer Katastrophen reduziert, deren Wahrscheinlichkeit steigt, weil die Anlagen schon alle sehr alt sind.
Über die konkreten Folgen der Atomkatastrophe in Japan schreibt Kazuhiko Kobayashi aus Tokyo: „Aber die Regierung will für die aus Fukushima geflohenen Mütter und Kinder kein Geld ausgeben. Sie holt sie sogar mit allen gemeinen psychischen und physischen Druckmitteln und Tricks wieder in Fukushima zurück. So sind von den aus Fukushima geflohenen 17,895 Kindern mehr als Hälfte, nämlich 9,271 Kinder wieder in Fukushima zurückgeholt worden, so bleiben nur noch 8,624 Kinder im Fluchtort außerhalb von Fukushima, deren Mütter trotz aller Schwierigkeiten weiterhin unbedingt ihre Kinder vor der atomaren Strahlungsgefahr schützen wollen.“ (Vollständiger Text, siehe unten). Der BBU hat in den letzten Jahren wiederholt Vortragsveranstaltungen mit Kazuhiko Kobayashi in der Bundesrepublik durchgeführt.