Schlagwort: antiatom

Newsletter ausgestrahlt vom 07. März 2024

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Newsletter
7. März 2024 Es schreibt: Carolin Franta
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10.855 mal NEIN zum Atom-Deal mit Rosatom! Lesen, handeln, weiterschicken! Lieber Uwe Hiksch, ein toller Erfolg, der bundesweit Schlagzeilen machte: Viele Tausend Menschen haben gegen den Einstieg des russischen Atomkonzerns Rosatom in die Brennelemente-Produktion in Lingen Einwände erhoben.
Allein die 10.855 Sammeleinwendungen, die .ausgestrahlt gemeinsam mit anderen Anti-Atom-Initiativen vergangenen Freitag an Umweltminister Christian Meyer übergab, füllten vier ganze Kisten. Hinzu kommen zahlreiche weitere Einwendungen aus dem In- und Ausland, auch individuell formulierte, die direkt beim Ministerium eingegangen sind. Das muss sich damit nun auseinandersetzen.
Der geplante Ausbau der niedersächsischen Atomfabrik in Kooperation mit dem russischen Atomriesen, der direkt dem Kreml unterstellt ist, gefährdet die Sicherheit Deutschlands und weiterer Staaten in der EU. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Bewertung des Vorhabens im Auftrag von .ausgestrahlt. Das Gutachten der renommierten Atom- und Verwaltungsrechtlerin Dr. Michéle John zeigt anhand verschiedener Szenarien, wie Rosatom durch den Einstieg in Lingen jede Menge Gelegenheiten zu Spionage und zu Sabotage bekommt.
Gefährdet ist dadurch nicht nur die Anlage in Lingen selbst, sondern jedes AKW, das mit Brennstoff aus Lingen beliefert wird – und damit die nukleare Sicherheit in ganz Europa. Die im Atomrecht geltende Vorsorgepflicht des Staates gebietet, die beantragte Genehmigung für den Ausbau zu versagen. Die zuständigen Behörden, das niedersächsische Umweltministerium und das Bundesumweltministerium, sind deshalb nicht nur berechtigt – dies hat ein Gutachten im Auftrag des Bundesumweltministeriums unlängst nachgewiesen –, sondern auch verpflichtet, das Irrsinns-Projekt endlich zu stoppen. Bis dahin werden die Proteste weitergehen. Herzliche Grüße Carolin Franta
und das ganze .ausgestrahlt-Team
» Hier geht es zum SAT1-Bericht über die Übergabe der Einwendungen am 1.3.
Weitere Themen: Atomtransporte von Jülich nach Ahaus verhindern Online-Veranstaltungsreihe „13 Jahre Fukushima – 12 Monate abgeschaltet“
icon Atomtransporte von Jülich nach Ahaus verhindern Ins Fahrerhaus eines Castor-Transports einsteigen mussten am vergangenen Dienstag NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und Grünen-Chef Omid Nouripour in Jülich. .ausgestrahlt hatte gemeinsam mit Atomkraftgegner*innen den Eingang des Grünen-Parteibüros in Jülich mit der Atomtransport-Attrappe zugestellt – aus Protest gegen die größte Castor-Lawine aller Zeiten, die mit Billigung der grünen Bundesumweltministerin demnächst durch NRW rollen könnte.
Dabei wäre der strahlende Müll in Jülich in einer neuen Halle vor Ort viel besser aufgehoben. Einen solchen Neubau, der heutigen Sicherheitsanforderungen entspricht und die gefährliche Atommüll-Verschiebung überflüssig machen würde, fordert .ausgestrahlt seit vielen Jahren.
Die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen mbH (JEN) hingegen will die hochradioaktiven Altlasten einfach nur schnell loswerden und nach Ahaus schaffen – obwohl das dortige Zwischenlager eines der unsichersten in ganz Deutschland ist und seine Genehmigung schon in wenigen Jahren erlischt. Die sage und schreibe 152 Castor-Fahrten, auf welche sie mit Hochdruck hinarbeitet, könnten schon in diesem Sommer starten – wenn die Grünen nicht endlich auf die Bremse treten.
Grünen-Chef Nouripour erklärte zu den drohenden Castor-Transporten: „Alle, die man vermeiden kann, sollte man vermeiden.“
Richtig, Herr Nouripour!
Nur müssen diesen Worten nun auch Taten folgen.
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icon Online-Veranstaltungsreihe „13 Jahre Fukushima – 12 Monate abgeschaltet“ Einem Realitätscheck unterzog Atom-Experte Mycle Schneider die aktuelle faktenfreie Debatte um Atompolitik am Dienstag – Auftakt der diesjährigen .ausgestrahlt-Veranstaltungsreihe rund um den Fukushima-Jahrestag. Wenn Du ihn verpasst hast, kannst Du Dir seinen Vortrag hier ansehen. Auch zu den in diesem Newsletter angesprochenen Themen – Ausbau der Brennelementefabrik Lingen und Zwischenlager-Problematik – sowie zu weiteren drängenden Atom-Themen gibt es in den kommenden Wochen spannende Online-Veranstaltungen, zu denen Du Dich kostenlos anmelden kannst.
» Hier kannst Du Dich zu den Veranstaltungen anmelden

Hamburger Ánti-Atom Plenum lädt am Samtag, den 9. März 2024, zu einer Demonstration anlässlich des Fukushima Jahrestags ein

 Terminankündigung

Das Hamburger Ánti-Atom Plenum lädt am Samtag, den 9. März 2024, zu einer Demonstration anlässlich des Fukushima Jahrestags in Hamburg ein.

Die Demonstration beginnt um 13 Uhr auf dem Heidi-Kabel-Platz am Hauptbahnhof. Die Route führt über die Mönckebergstraße, wo eine Zwischenkundgebung stattfinden wird, zum Rathausmarkt Die Demonstration läuft unter dem Motto „Fukushima mahnt! 11. März  und kein Ende! Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit! Sowohl gegen die „friedliche“  als auch „militärische“ Nutzung der Atomenergie.“

Deutsche Firmen und die deutsche Regierung sind weiter am europäischen und weltweiten Atomgeschäft beteiligt. In Hamburg sind die Firmen Hapag Lloyd, OOCL, MACS, HHLA und auch die Deutsche Bahn beteiligt. Hamburg ist weiterhin internationale Drehscheibe für Atomtransporte. Über die Straßen und den Hafen fahren eine Vielzahl von Atomtransporten wie das gefährliche Uranhexafluorid.

Infos: https://www.atomtransporte-hamburg-stoppen.de/2024/01/09-03-2024-fukushima-mahnt-demo-in-hh/

atomstopp: US-Atomlobbyist John Kerry tritt zurück

Presseaussendung von atomstopp_oberoesterreich am 15.01.24



Der frühere US-Außenminister John Kerry missbrauchte seine Position als „Sondergesandter des US-Präsidenten für das Klima“ massiv für Atomlobbying.

„Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wird der Special Presidential Envoy for Climate John Kerry zurücktreten. Für den Klimaschutz wird das ein Freudentag, denn Kerry ist entgegen seinem Titel tatsächlich Cheflobbyist der Atomindustrie. Sein wahres Gesicht zeigte er bei den UN-Weltklimakonferenzen“, so Herbert Stoiber, Geschäftsführer von atomstopp_atomkraftfrei leben!

„Bei der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai forderte Kerry Anfang Dezember 2023 eine Verdreifachung des Atomstromes bis 2050. Er konnte 22 Staaten, davon nicht weniger als 12 EU-Mitglieder, dafür gewinnen, sich dieser Illusion anzuschließen. Eine Illusion wird das zum Glück bleiben, denn natürlich wissen auch die zukunftsvergessensten Lobbyisten, dass der Anteil von Atomstrom am Energiebedarf rasch zur faktischen Bedeutungslosigkeit herabsinken wird. Schon derzeit tragen die weltweit etwa 400 – vielfach überalterten – AKWs weniger als 5 % zum weltweiten Gesamtenergiebedarf bei. Aus mehreren Gründen sind in der westlichen Welt kaum mehr neue Meiler zu errichten. Wer Sicherheitsstandards einhalten soll, braucht von der Planung bis zur Fertigstellung eines AKW Jahrzehnte. Zu sehen ist das beim einzigen in diesem Jahrtausend im ehemaligen Westeuropa in Betrieb gegangenen Meiler in Finnland: Anstatt versprochener 4 Jahre hat die Errichtung 18 Jahre gedauert. Nicht eingerechnet ist die jahrelange Planung, die verständlicherweise zeitaufwendig ist, da niemand ein AKW in der Nähe haben will. Daher ist in funktionierenden Rechtsstaaten für solche sicherheitstechnisch und finanziell unbeherrschbaren Projekte kaum eine Genehmigung zu erhalten. All das hat John Kerry nicht davon abgehalten, der Atomindustrie auf lange Sicht möglichst große Geldmittel loszueisen“, konstatiert Stoiber.

„Noch zynischer trieb es Kerry auf der COP27 Ende 2022 in Ägypten. Genau in der Zeit, als Europas größtes AKW im ukrainischen Saporoschschja unter kriegerischen Beschuss stand, lobbyierte er für Errichtung von SMR-Schrumpfmeilern in der Ukraine. Zwar wird es in absehbarer Zeit keine solchen AKWs geben. Das am weitesten fortgeschrittene Projekt wurde eben erst eingestellt. Aber große Summen lassen sich auch für Phantasieprojekte loseisen. Denn trotz vorgezeichneten Scheiterns träumt etwa die tschechische und die polnische Regierung von solchen Meilern. Dabei wäre es Aufgabe aller verantwortungsvollen Politiker_innen im In- und Ausland, Wege aufzuzeigen und zu beschreiten, auf denen die zerstörerische Energie- und Ressourcenvergeudung gebremst wird“, so Stoiber abschließend.

Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51

atomstopp: Atomlobby bei Weltklimakonferenz COP28 erfolgreich

Presseaussendung von atomstopp_oberoesterreich am 13.12.23



Im Abschlussdokument der COP wird Atomenergie genau wie Erneuerbare als Technologie genannt, welche „beschleunigt“ gehört – ein weiterer Sieg der Atomlobby

„Neue Atomkraftwerke würden erst in Jahrzehnten Strom liefern, können also im Kampf um das Weltklima keinen positiven Beitrag leisten, muss dieser doch in diesem Jahrzehnt gewonnen werden. Im Gegenteil: In unserer Welt endlicher Ressourcen fehlt jeder für AKW-Bau oder Atomenergieforschung ausgegebene Euro beim Ausbau erneuerbarer Energieträger und trägt damit zur weiteren Erdüberhitzung bei. Das sollten selbst die anerkennen, die so zukunftsvergessen und verantwortungslos sind, die aktuellen Gefahren und Verschmutzungen sowie die jahrhunderttausende währenden Verseuchungen, die Atomstromproduktion nach sich zieht, zu negieren“, verweisen Geschäftsführer Herbert Stoiber und Obmann Roland Egger von atomstopp_atomkraftfrei leben! auf die Faktenlage.

„Es kann nur als Sieg der Atomlobby gewertet werden, dass nun im Schlussdokument der COP28 in Dubai die Atomenergie unmittelbar neben den Erneuerbaren als Technologie genannt wird, welche ,,beschleunigt“ werden soll. Das wird uns alle auch finanziell teuer zu stehen kommen, wird doch die Atomlobby auch auf EU-Ebene nicht müde werden, auf Grundlage des COP-Dokuments um (öffentliche) Gelder zu buhlen“, verweisen Stoiber und Egger auf schon gut eingespielte Rituale der Atomindustrie.

„Wir können also nicht in den ansetzenden Jubel über die in den Vereinigten Arabischen Emiraten über die Bühne gegangene COP einstimmen und werden weiterhin genau beobachten und die Öffentlichkeit über die Volten der Atomlobby und ihr höriger Regierungen informieren“, so Stoiber und Egger abschließend.

Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51

Brennelemente-Fabrik Lingen: Atomkraftgegner*innen demonstrieren gegen Einstieg Russlands

Bild: ausgestrahlt, Lars Hoff
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Gemeinsame Pressemitteilung .ausgestrahlt
Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner*innen im Emsland
Elternverein Restrisiko Emsland
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen


20. Januar 2024 Brennelemente-Fabrik Lingen: Atomkraftgegner*innen demonstrieren gegen Einstieg Russlands

Bildaktion: Putin-Doubles liefern Material und bauen daraus eine Atomrakete

Internationaler Protest mit Beiträgen aus Frankreich und RusslandEinstieg Russlands ist Gefahr sowohl vor Ort als auch international

Atomkraftgegner*innen demonstrieren am heutigen Samstag ab 13 Uhr vor dem Haupttor der Brennelemente-Fabrik in Lingen gegen den geplanten Ausbau der Atomanlage. Der französische Eigentümer Framatome will dort zukünftig mit Hilfe des russischen Staatskonzerns Rosatom auch Brennelemente russischen Typs für den osteuropäischen Markt herstellen. Die Beteiligung von deutschen, französischen und russischen Aktivist*innen zeigt, dass das Projekt weit über die Grenzen Deutschlands hinaus auf Widerstand stößt. Reden werden beispielsweise der Ko-Vorsitzende der russischen Umweltorganisation Ecodefense! und Träger des Alternativen Nobelpreises 2021, Vladimir Slivvyak, sowie die französische Anti-Atom-Aktivistin Cécile Lecomte, Trägerin des Nuclear Free Future Awards 2022. Anlass der Kundgebung ist die bis zum 3. März laufende Einwendungsmöglichkeit gegen die Ausbaupläne beim niedersächsischen Umweltministerium. Zur Demonstration aufgerufen haben verschiedene regionale und überregionale Umwelt- und Anti-Atom-Organisationen.

Hierzu erklärt Julian Bothe von der bundesweiten Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:
„Der Einstieg Russlands in die Atomfabrik Lingen ist eine Gefahr sowohl vor Ort als auch international. Lingen soll zur zentralen Drehscheibe der europäischen Atomindustrie werden – mit Putin am Schalthebel. Es drohen Spionage und Sabotage. Auch deshalb muss die Bundesregierung die Brennelemente-Fabrik endlich schließen.“

Alexander Vent vom Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner*innen im Emsland – ergänzt: „Es darf keine Genehmigung für den Ausbau hier in Lingen geben. Der Eigentümer der Brennelemente-Fabrik Framatome verschweigt die zahlreichen sicherheitspolitischen Gefahren. Er führt die Öffentlichkeit an der Nase herum. Auch deshalb braucht es jetzt jede Stimme gegen dieses absurde Vorhaben. Deshalb rufen wir nachdrücklich auf, sich an der Einwendungskampagne zu beteiligen.“

Femke Gödeker vom Elternverein Restrisiko Emsland betont:
„Mit dem Ausbau der Atomfabrik steigen auch die Gesundheitsgefahren vor Ort. Die Menge des verarbeiteten Urans soll sich im Vergleich zur jetzigen Auslastung vervielfachen – im gleichen Maße steigen auch Strahlenbelastungen, Unfallgefahren und Atom-Transporte. Auch deswegen ruft der Elternverein zusammen mit zahlreichen anderen Organisationen zu Einwendungen gegen dieses Vorhaben auf.“

Hinweis:
Bei der Kundgebung gibt es Gelegenheit für Video- und Bildaufnahmen sowie Interviews. Durchgeführt wird auch eine Protest-Performance, bei der Menschen in Putin-Masken Fässer mit „Rosatom“-Aufschrift vor das Tor der Brennelemente-Fabrik rollen und daraus eine Atomrakete bauen.

ZEIT: Samstag, 20. Januar, ab 13 Uhr
ORT: Vor der Brennelemente-Fabrik Lingen, Am Seitenkanal 1, 49811 Lingen (Ems) Honorarfreie Fotos der Proteste und der Aktion finden Sie ab ca. 15 Uhr unter https://cloud.ausgestrahlt.de/index.php/s/fWnxoNPco4FA5L3

Bitte nennen Sie bei Verwendung als Urheber „.ausgestrahlt/Lars Hoff“

Kontakt vor Ort
Alexander Vent, Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner:innen im Emsland, 0157-59690000, buendnis.agiel@posteo.de
Julian Bothe, .ausgestrahlt, 01573-6191730, presse@ausgestrahlt.de
Matthias Eickhoff, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, 0176-64699023

Weitere Informationen
Aufruf zur Demonstration am 20.1. um 13 Uhr vor der Brennelemente-Fabrik Lingen
Sammeleinwendung AgiELSammeleinwendung .ausgestrahlt
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Spendenkonto: .ausgestrahlt e.V. | IBAN: DE51 4306 0967 2009 3064 00 | BIC: GENODEM1GLS | GLS Bank
Spenden sind steuerlich absetzbar. .ausgestrahlt ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation, die Atomkraftgegner*innen darin unterstützt, aus ihrer Haltung öffentlichen Protest zu machen. Für Rückfragen und für den Wunsch, aus dem Presseverteiler gelöscht zu werden: presse@ausgestrahlt.de

Initiativen fordern das Aus für die Uranfabriken in Gronau, Lingen und Almelo (NL) – Keine neuen Atomkraftwerke in den Niederlanden!

Pressemitteilung des Arbeitskreises Umwelt (AKU) Gronau Mitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)

Pressemitteilung, 08.01.2024

Sonntagsspaziergänge in Gronau auch 2024

Mitglieder niederländischer und deutscher Umwelt- und Friedensinitiativen haben am Sonntag in Gronau bei einem Vernetzungstreffen die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage in Gronau und Almelo (NL) sowie der Uran-Brennelementefabrik in Lingen gefordert. Außerdem wurden die Pläne zum Neubau von Atomkraftwerken in den Niederlanden strikt abgelehnt.

Vor dem Vernetzungstreffen hat an der umstrittenen Uranfabrik in Gronau der traditionelle, monatlich stattfindende Sonntagsspaziergang stattgefunden. Aktuell fand er zum Jahresanfang als Neujahrsspaziergang statt. Wie gewohnt nahmen Mitglieder niederländischer und deutscher

Umwelt- und Friedensorganisationen teil. Für Gesprächsstoff sorgten dabei auch die bevorstehenden Proteste in Ahaus (14.1.) gegen Atommülltransporte aus Jülich und in Lingen (Standort der letzten Brennelementefabrik in der Bundesrepublik; Demonstration am 20.1.).

Beim Neujahrsspaziergang in Gronau wurden u. a. aktuelle Informationen zum Atommüll-Endlager-Projekt Schacht Konrad (Niedersachsen) verteilt.

Im Schacht Konrad soll zukünftig auch Uranmüll aus Gronau gelagert werden. Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau teilt die Auffassung der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad, dass der Schacht Konrad nicht als Atommüll-Endlager geeignet ist.

Weiterhin wurde bei dem Neujahrsspaziergang eine Unterschriftenliste

(Sammeleinspruch) gegen aktuelle Pläne zur Erweiterung der Produktpalette bei der Brennelementefabrik Lingen verbreitet. Einsprüche können bis Anfang März gesammelt und eingereicht werden.

Bei dem Vernetzungstreffen der Initiativen wurde bekräftigt, dass weiterhin Mitglieder niederländischer und deutscher Initiativen und Verbände an den monatlichen Sonntagsspaziergängen an der Gronauer Urananreicherungsanlage teilnehmen wollen. Die Gründe für die Ablehnung der Urananreicherung in Gronau (und auch in Almelo) sind vielfältig: In den Anlagen und in den Lagerstätten für Uranhexafluorid kann es zu Störfällen und Freisetzungen von Uranhexafluorid kommen. Freisetzungen kann es auch bei Transportunfällen geben und auch durch kriegerische oder terroristische Angriffe, zum Beispiel mit Drohnen. Uranhexafluorid ist radioaktiv und chemisch sehr brisant.

Am 3. März findet, wenige Tage vor dem Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima (Japan, 11.3.), der 450. Sonntagsspaziergang an der Gronauer Urananreicherungsanlage statt.

Weitere Themen bei dem Vernetzungstreffen waren die Ostermarschaktivitäten (Ende März) und der Jahrestag der Atomkatastrophe in Tschernobyl (Ukraine, 26. April).

Weitere Informationen: https://bbu-online.de <https://bbu-online.de>, https://ostermarsch-gronau.de <https://ostermarsch-gronau.de>, https://www.enschedevoorvrede.nl <https://www.enschedevoorvrede.nl>

Hinkley Point C: Teure Überraschung zu Weihnachten

Pressemitteilung

Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BWE)

Das im Bau befindliche britische Atomkraftwerk Hinkley Point C entpuppt sich immer mehr als Kostenfalle. Nach massiv gestiegenen Baukosten wird nun deutlich, dass auch die Kosten für den erzeugten Strom deutlich höher liegen als ursprünglich angenommen. Dazu die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE), Dr. Simone Peter:

„Atomenergie demontiert sich weiter selbst und wird dabei zu einem teuren Albtraum für Verbraucherinnen und Verbraucher, Staaten und Unternehmen. Nachdem sich zunächst die Kosten für den Bau des neuen Kernkraftwerks von 21 Milliarden auf rund 38 Milliarden fast verdoppelt haben, wird jetzt klar, dass das Kraftwerk auch sehr teuren Strom produzieren wird. Auf deutlich über 15 Cent pro Kilowattstunde schätzt das ‚Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien‘ die Kosten für den erzeugten Strom. Hinkley Point C wird damit die Strompreise in Großbritannien über Jahrzehnte nach oben schieben, sollte es überhaupt irgendwann mal ans Netz gehen. Der Ausstieg von Investoren spricht für sich. Und auch in Frankreich wurden aufgrund des maroden Kraftwerksparks die Haushalte mit Kostensteigerungen konfrontiert, weil der französische Staat die explodierenden Mehrkosten nicht mehr tragen kann. Von den Entsorgungskosten ganz zu schweigen.

Wind und Sonne produzieren dagegen größtenteils für deutlich unter zehn Cent pro Kilowattstunde, in Deutschland in den Vorweihnachtstagen aufgrund des starken Windes sogar wieder nahe und unter null Cent je Kilowattstunde. Diese Zeitfenster werden perspektivisch zunehmen. Der Atomausstieg in Deutschland war nicht nur aus Sicherheits- und Energiewirtschaftsgründen – Kraftwerke mit mehreren tausend Volllaststunden passen nicht mehr zu einem Erneuerbaren Stromsystem -, sondern auch aus finanziellen Gründen die richtige Entscheidung. Jetzt geht es darum, in Europa das gesamte Stromsystem auf die Bedürfnisse der Erneuerbaren Energien auszurichten. Förderungen von Atomkraft passen hier nicht mehr dazu.“

Erweiterung der Atomfabrik Lingen: Ministerium verschweigt Rolle von russischem Staatskonzern

Pressemitteilung
20. Dezember 2023
Erweiterung der Atomfabrik Lingen: Ministerium verschweigt Rolle von russischem Staatskonzern
Öffentliche Auslegung und Einspruchsfrist starten am 4. Januar / Ausbau bedeutet Einstieg des russischen Staatskonzerns Rosatom in die Brennelemente-Fertigung in Lingen / Sicherheitspolitische Gefahren des Vorhabens müssen mit auf den Tisch

In einer öffentlichen Bekanntmachung hat das niedersächsische Umweltministerium am heutigen Mittwoch (20.12.) angekündigt, die Antragsunterlagen zur Erweiterung der Brennelementefabrik Lingen ab dem 4. Januar 2024 öffentlich auszulegen. Bis zum 3. März sind Einsprüche gegen das Vorhaben im atomrechtlichen Genehmigungsverfahren möglich. Hierzu erklärt Armin Simon von der bundesweiten Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Die Öffentlichkeit hat ein Recht zu erfahren, wer künftig in Lingen mit nuklearem Material hantieren will und wer Zugriff auf sicherheitsrelevante Informationen aus Atomanlagen in der ganzen Welt bekommen könnte. Das aber verschweigt die niedersächsische Atomaufsicht. Mit keinem Wort erwähnt das Ministerium, dass der beantragte Ausbau der Atomfabrik den Einstieg des russischen Staatskonzerns Rosatom in die Brennelemente-Fertigung in Lingen bedeutet. Das verschleiert die Bedeutung dieses Projekts und mögliche Sicherheitsgefahren.

Rosatom ist ein russischer Staatskonzern, der direkt dem Kreml unterstellt und aktiv am Krieg gegen die Ukraine beteiligt ist. Der Atomriese bündelt den gesamten militärischen und zivilen Atomsektor Russlands, vom Uranbergbau bis zu den Atomwaffen. Mit dem Bau von AKW in zahlreichen Ländern schafft er jahrzehntelange Abhängigkeiten und setzt so geopolitische Ziele des Kremls um.

Dass der Betreiber der Brennelementefabrik in Lingen, Framatome ANF, bis heute mit Rosatom kollaboriert und noch nach dem Überfall auf die Ukraine ein Joint Venture mit diesem gründete, um die Brennelemente-Fertigung in Lingen auszubauen, ist ein Skandal. Um so schlimmer ist es, wenn auch das Ministerium die damit einhergehenden Risiken nun offenbar unter den Tisch kehren will. Der Einstieg von Rosatom in Lingen birgt sicherheitspolitische Gefahren weit über das Emsland hinaus. Diese müssen im anstehenden Genehmigungsverfahren zwingend mit erörtert und berücksichtigt werden.“

Rückfragen an: Armin Simon, .ausgestrahlt, Tel. 0163 8832446, presse@ausgestrahlt.de

Hintergrundinformationen:
Wladimir Slivyak: „Rosatom and Russia’s War in Ukraine“. Hintergrundpapier für .ausgestrahlt, 3.11.2023, http://ausgestrahlt.de/rosatom-und-russlands-krieg-in-der-ukraine

Hinweis:
Atomkraftgegner*innen rufen für Samstag, 20.01.2024, um 13 Uhr zu einer Kundgebung an der Brennelementefabrik in Lingen auf.

Schacht Konrad: Von Asse und Gorleben nichts gelernt

Pressemitteilung
19. Dezember 2023
Schacht Konrad: Von Asse und Gorleben nichts gelernt
Festhalten an Endlager-Projekt Schacht Konrad rein politisch motiviert / Begründete Gefahr eines weiteren Atommüll-Desasters / Widerstand geht weiter

Zur heutigen Entscheidung des niedersächsischen Umweltministers Christian Meyer (Grüne), am geplanten Atommüll-Lager „Schacht Konrad“ in Salzgitter festzuhalten und den Antrag auf Widerruf des Planfeststellungsbeschlusses abzulehnen, erklärt Helge Bauer von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Bei Schacht Konrad wiederholen sich die Fehler aus der Asse und aus Gorleben. In allen drei Fällen gaben politische – und nicht sicherheitstechnische – Erwägungen den Ausschlag für die Standortwahl als Atommüll-Lager. Hier wie dort ging es nur darum, den strahlenden Müll so schnell wie möglich loszuwerden. Und wie in der Asse und in Gorleben beharrt die Politik auch bei Schacht Konrad jahrzehntelang auf ihren Atommüll-Plänen – ungeachtet aller fachlichen Kritik.

Doch das politische Festhalten am geplanten Atommüll-Lager Schacht Konrad macht dieses Bergwerk keinen Deut sicherer. Die ehemalige Eisenerzgrube in Salzgitter ist nicht zur dauerhaften Lagerung von Atommüll geeignet. Bei einem ordentlichen Standortsuchverfahren wäre ‚Schacht Konrad‘ niemals ausgewählt worden. Je länger sich die Politik dieser Einsicht verweigert, desto teurer wird es.

Längst steht fest, dass ‚Schacht Konrad’ sowieso nur einen Teil des vorhandenen schwach- und mittelradioaktiven Atommülls aufnehmen könnte. Die Milliarden, die dieses unsinnige Projekt noch zu verschlingen droht, würden besser in die sowieso nötige Suche eines anderen Standorts fließen. Diese muss die Sicherheit vornan stellen und darf sich nicht an politischen Befindlichkeiten orientieren. Bürger*innen müssen von Beginn an mitentscheiden können.

Anders als in der Asse ist in ‚Schacht Konrad‘ noch kein Atommüll unter Tage gebracht. Der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer (Grüne) hätte das Unsinnsprojekt ‚Schacht Konrad‘ heute stoppen können. Doch offensichtlich scheut er den Konflikt mit Berlin.

Meyers heutige Entscheidung ist für uns nicht tragbar, denn sie stellt die Sicherheit für Mensch und Umwelt hinter politische Belange zurück. Bewusst die Gefahr einzugehen, den nachfolgenden Generationen eine zweite Asse zu hinterlassen, stellt keinen verantwortungsvollen Umgang mit den strahlenden Hinterlassenschaften dar. Der Widerstand gegen das geplante Atommüll-Lager ‚Schacht Konrad’ wird weitergehen – so lange, bis die Politik ihre Fehlentscheidung korrigiert.“

Rückfragen an:
Helge Bauer, .ausgestrahlt, Tel. 0160 3059148

Nach Würgassen muss auch Schacht Konrad kippen

Pressemitteilung
12. Dezember 2023
Nach Würgassen muss auch Schacht Konrad kippen
Atomkraftgegner begrüßen Aus für Atommüll-Zentrum in Würgassen / Erfolg des jahrelangen Widerstands / Regierung muss auch Endlager-Projekt Schacht Konrad nun beenden

Zur heutigen Entscheidung des Bundesumweltminsteriums, das geplante Atommüll-Logistikzentrum in Würgassen (NRW) zu kippen, in dem der für das geplante Endlager Schacht Konrad in Salzgitter vorgesehene Müll sortiert und umgepackt werden sollte, erklärt Helge Bauer von der bundesweiten Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Das Aus für Würgassen ist ein Erfolg des jahrelangen Widerstands gegen das unsinnige Atommüll-Projekt. Der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer (Grüne) muss nun den Mut finden, auch das geplante Endlager Schacht Konrad selbst zu kippen. So wie Würgassen nicht als Atommüll-Logistikzentrum geeignet ist, ist auch das ehemalige Eisenerzbergwerk in Salzgitter denkbar ungeeignet als Atommüll-Endlager. Auch für den schwach- und mittelradioaktiven Müll braucht es ein Lager, das die strahlenden Stoffe über Jahrtausende sicher abschirmt, und nicht eine nasse alte Erzgrube. Wir fordern ein vergleichendes Standortsuchverfahren mit echter Bürger*innenbeteiligung. Das zu suchende Atommüll-Lager muss alle Sicherheitsanforderungen nach Stand von Wissenschaft und Technik erfüllen. Dies ist in Schacht Konrad ganz offensichtlich nicht der Fall.

Umweltminister Christian Meyer (Grüne) sollte dem guten Beispiel von Steffi Lemke folgen und nun auch das Projekt Schacht Konrad stoppen, wie es Umweltverbände seit Jahren fordern. Damit ließe sich weiterer Schaden in Milliardenhöhe verhindern.“ Kontakt: Helge Bauer, .ausgestrahlt, Tel. 0160 3059148, presse@ausgestrahlt.de